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Bei der Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Sie zählt zu den so genannten Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigenes Gewebe – in diesem Fall die Hautzellen – angreift und zerstört. Hierbei kommt es wie bei jeder Immunreaktion zu Entzündungen. Die kleinen Blutgefäße in der Unterhaut weiten sich. Infolge dessen steigt die Bildung neuer Hautzellen nicht nur in rasanter Geschwindigkeit, sondern auch im starken Übermaß an. Normalerweise benötigt eine gesunde Oberhaut etwa 4 Wochen, um sich zu erneuern. Bei der Psoriasis-Haut läuft dieser Prozess innerhalb von 3 bis 4 Tagen ab. Dieser viel zu schnelle Ablauf führt dazu, dass sich keine normale Hornschicht bilden kann. Stattdessen entstehen die für eine Psoriasis-Haut typischen Schuppenareale. Meistens sind sie örtlich begrenzt, doch die Schuppenflechte kann sich auch grossflächig auf der Haut ausbreiten.

Menschen mit Schuppenflechte haben ein erhöhtes Risiko, neben der Grunderkrankung der Haut auch Erkrankungen der Gelenke (Psoriasis Arthritis) zu entwickeln. Hier breitet sich die Entzündung auf die Gelenke aus. Darüber hinaus gibt es weitere Begleiterscheinungen, die aufgrund der Entzündungstätigkeit Gefäße schädigen können, Bluthochdruck und Arterienverkalkung entwickeln können.

Wie arbeitet das Immunsystem und was passiert bei einer Autoimmunreaktion?

Gelangen Eindringlinge wie Bakterien, Viren, Allergene oder Giftstoffe in unseren Körper, ruft das die erste Abwehrgarde unseres Immunsystems – die sogenannten Makrophagen auf den Plan. Sie sind dazu da, Eindringlinge abzutöten und verletztes Gewebe zu entsorgen.

Daraufhin werden Hormone und Immunbotenstoffe wie Zytokine ausgeschüttet, die  erweitern die Blutgefässe, und informieren die 2. Garde Abwehrzellen, die Lymphozyten, die so zügig  zum Entzündungsherd gelangen können.

Sie bilden einen Antikörper-Prototypen von dem Eindringling. Die Lymphozyten machen sich daraufhin im ganzen Körper auf die Suche nach weiteren Eindringlingen mit dergleichen Membranstruktur, werden sie fündig und passt der gebildete Antikörper an die Membranstruktur des Eindringlings, fangen die Abwehrzellen an, sich zu klonen und versuchen, die Eindringlinge unschädlich zu machen. Die abgetöteten Bakterien, Eindringlinge etc werden über das Lymphsystem abtransportiert. Bei diesem Prozess entstehen entzündliche Prozesse. Die, wenn sie akut bestehen, sich komplett zurückbilden und das Immunsystem hat wieder Ruhe.

Ist das Immunsystem permanent überlastet, gibt es zwei Möglichkeiten: Es wird geschwächt und kommt seiner Aufgabe nicht mehr richtig nach, das merkt man dann an häufigen Infekten und vielen anderen Beschwerden. oder es reagiert über. Und genau das passiert bei Autoimmunerkrankungen. Es gibt z.B. Eindringlinge, die eine ähnliche Oberflächenstruktur aufweisen wie körpereigene Zellen (bei der Hashimoto Erkrankung vermutet man eine Ähnlichkeit zwischen den Eiweissen aus dem Gluten und den Zellen der Schilddrüse) Die Lymphozyten greifen auf der Suche nach weiteren Eindringlingen im Körper plötzlich eigenes Gewebe an und unterscheiden nicht mehr nach körpereigen und fremd. Im Fall einer Schuppenflechte greift das Immunsystem die Hautzellen an.

Ursachen

Wir wissen , dass der Großteil der Immunzellen, nämlich 70-80% , in unser Darmschleimhaut sitzt. Warum sitzen hier so viele Immunzellen? Weil der Darm die größte Kontaktzone zur Außenwelt darstellt. 400qm ist die Oberfläche groß. Nicht umsonst sitzt hier zur Verstärkung des Teams unsere Darmflora, sie bringt ca. 1,5 kg auf die Waage und man kann sie von der Bedeutung her wie ein weiteres lebenswichtiges Organ des Menschen betrachten. Sie bekämpft u.a. Bakterien und Eindringlinge, die in unseren Darm gelangen und produziert die Energie für unsere Immunzellen und Darmschleimhautzellen.

Wenn die Darmflora und die Darmschleimhaut aus dem Takt gerät, kann das auch Auswirkungen auf das Immunsystem haben. Das Ziel ist also, das Immunsystem weniger zu reizen, es kommt zu weniger Übergriffen und zu weniger Entzündungen.

Medikamente wie Antibiotika, permanenter Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder ungesunde Ernährung können Grund dafür sein, dass unser Darm aus der Balance gerät.

Schulmedizinische Therapie

Salicylsäure

 wird beispielsweise zum Ablösen der Schuppen eingesetzt. Ausserdem hat sie eine antimikrobielle, entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung. Bei dauerhaftem Gebrauch kann es zu Gewebsschädigungen kommen.

Cortison

Besonders häufig wird in der Psoriasis-Therapie Cortison in Form von Salben, Medikamenten oder Injektionen verordnet.

Puva

Die PUVA-Therapie ist eine Lichttherapie, die überwiegend bei grossflächiger Psoriasis Anwendung findet. Hier werden die erkrankten Hautbereiche mit UV-A-Strahlen behandelt. Das P steht für ein Medikament namens Psoralen, das die Haut lichtempfindlicher macht und vor der Behandlung vom Patienten eingenommen wird.

Immunsuppressiva

Eine weitere Behandlungsmöglichkeit besteht in der Unterdrückung des Immunsystems mithilfe von Immunsuppressiva. Die Immunzellen greifen dann nicht mehr die Hautzellen an und die Haut normalisiert sich. Auch wenn man hier die Ursache bekämpft, hat diese Variante einen Nachteil. Ein unterdrücktes Immunsystem arbeitet auch nicht mehr richtig, wenn Viren oder Bakterien den Organismus bevölkern.

Die möglichen Ursachen der Schuppenflechte

In der Welt der Autoimmunerkrankungen sind der Schulmedizin bei der Schuppenflechte keine konkreten Ursachen bekannt. Man geht von verschiedenen Faktoren aus, die in ihrer Gesamtheit schließlich krankheitsauslösend wirken könnten. Die meisten gehen davon aus, dass es erblich bedingte Faktoren gibt, was sicher auch zutrifft. Aber es braucht bei einer Disposition immer auch auslösende Trigger.

Aus naturheilkundlicher Sicht können die folgenden Aspekte zu den Ursachen der Schuppenflechte gehören:

1. Irritiertes Immunsystem

Die Schuppenflechte ist eine Autoimmunerkrankung, also ein Problem des Immunsystems. Folglich gehört eine gewisse Überlastung, Schädigung oder Irritation des Immunsystems zur massgeblichen Ursache der Psoriasis.

2. Leaky Gut Syndrom

Eine intakte Darmschleimhaut verhindert, dass Schadstoffe oder unvollständig verdaute Partikel in den Blutkreislauf gelangen können. Kommt es in der Darmschleimhaut zu Schäden – aufgrund von Stress, ungesunder Nahrung, einer Darmflorastörung, Medikamenten, Infektionen, Vitalstoffmängeln etc. – können vermehrt Giftstoffe und unverdaute Nahrungsbestandteile in den Blutkreislauf gelangen. Man spricht vom sog. Leckenden Darm oder Leaky Gut Syndrom.

Das kann zu heftigen Reaktionen des Immunsystems führen. Bei einer Immunreaktion kommt es immer zu entzündlichen Reaktionen.

3. Gestörte Darmflora

Eine Darmflorastörung kann u.a. durch ungesunde Ernährung, Infektionen, Antibiotika, Stress oder Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten entstehen und ist häufig ein Grund für oben beschriebenen Leaky Gut Syndroms. Schädliche Bakterien und Pilze können überhandnehmen, während nützliche Bakterien abnehmen. Genauso kann es zu einer geringeren Diversität kommen, was bedeutet, dass weniger Bakterienarten vorhanden sind.

Die toxischen Ausscheidungen von Darmpilzen und schädlichen Bakterien greifen die Darmschleimhaut an. Gleichzeitig fehlt es an kurzkettigen Fettsäuren, die von den nützlichen Bakterien gebildet werden und den Darmschleimhautzellen als Energiespender dienen. Ein Mangel dieser Fettsäuren kann zur Schädigung der Darmschleimhaut führen.

Durch den gezielten Aufbau einer intakten Darmflora und die Regeneration der Darmschleimhaut sorgt man dafür, dass weniger Gifte, Bakterien, Viren und Nahrungsbestandteile, die nicht in den Organismus gehören, das Immunsystem in Aufruhr versetzen.

4. Ungesunde Ernährung

Eine ungesunde Ernährung steht häufig zu Beginn der genannten Faktoren. Sie kann also sowohl zur Schwächung des Immunsystems, zur Störung der Darmflora, Schädigung der Darmschleimhaut beitragen.

FOODCAMP EMPFEHLUNG: Umstellung auf eine entzündungshemmende Ernährungsweise, Aufbau eines gesunden Darms, optimale Versorgung mit Vitalstoffen und ggf. Austestung von möglichen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten