Ist Milch gesund? Ein Plädoyer dagegen:
Es gibt zahlreiche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen, ob Milch gesund ist oder nicht. Sie könnten widersprüchlicher nicht sein. Das Argument des wertvollen Calcium-Anteils in der Milch wiegt die negativen Aspekte aus naturheilkundlicher Sicht nicht wirklich auf.
Milch ist von Natur aus ein Übergangslebensmittel, das Neugeborene ernährt und versorgt, bis sie feste Nahrung verwerten können.
Jedes Säugetier bildet ihre artspezifische Milch.
Kuhmilch z.B. enthält im Vergleich zur menschlichen Muttermilch sehr viel mehr Eiweiss, sehr viel weniger Kohlenhydrate und ein ganz anderes Mineral- und Vitaminprofil. Des weiteren enthält die Kuhmilch spezielle Wachstumshormone oder Antikörper, die das Kalb sehr schnell groß werden lassen (Verfünffachung des Geburtsgewichts innerhalb von 6 Monaten im Gegensatz zur Verdopplung beim Menschen) und das Immunsystem leistungsfähig machen soll gegen Kuhkrankheiten.
Menschen brauchen keine kuhspezifischen Antikörper, sondern „menschliche“ für das Immunsystem. Sie brauchen keine kuhspezifischen Wachstumshormone.
Deshalb reagieren Säuglinge auf Kuhmilch häufig mit extremen Unverträglichkeitsreaktionen. Die Darmwand ist noch durchlässiger als bei einem Erwachsenen und insbesondere das Milcheiweiß in der Kuhmilch sorgt für Reaktionen. So raten Fachleute heute auch dazu, Kindern im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch zu geben.
Immer noch ist aber weit verbreitet, dass die Milch zur gesunden Ernährung eines jeden Erwachsenen gehört, dass in der Milch wertvolle Makro- und Mikronährstoffe enthalten sind, insbesondere wird hier das Calzium genannt.
Das Vitalstoffprofil der Milch
Der Körper benötigt für gesunde Knochen jedoch neben Calzium sehr viele andere Mikronährstoffe, wie Magnesium, Vitamin D und K sowie Silicium, Bor, Zink, Kupfer, die in der Milch nicht zu finden sind. Verlässt man sich also auf die Milch als Gesundheitsspender für die Knochen, und isst wenig Lebensmittel, die eine Menge an genannten Mikronährstoffen enthalten, erreicht man eher das Gegenteil, nämlich schwache Knochen. Insbesondere da man weiß, dass gerade ein optimales Verhältnis zwischen Calcium und Magnesium entscheidend ist für den ordnungsgemäßen Abbau und Aufbau der Knochen und damit für die Knochengesundheit.
Laktose-Intoleranz
Die Laktose ist der Milchzucker in der Milch. Für die Verdauung wird das Enzym Laktase benötigt, dieses Enzym wird normalerweise nur bis zum 3. Lebensjahr gebildet, danach wird die Menge kontinuierlich geringer. Weltweit betrachtet verfügen viele Erwachsene nur noch über wenig bis gar keine Laktase, so dass diese auf Milchkonsum mit Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen reagieren.
In vielen Ländern der Welt ist die Laktose-Intoleranz völlig normal wie in Asien oder Afrika. In Europa ist der Milchkonsum sehr hoch, die Menschen sind daran gewöhnt und so gibt es bei vielen keine Beschwerden mit Laktose, ca. 15-20% der Deutschen vertragen Laktose nicht.
Jedoch kann der Konsum von Milch aufgrund von anderen Stoffen zu ganz subtilen Beschwerden führen (Hautprobleme, Verschleimung der Atemwege, Infektanfälligkeit), die man nicht mit der Milch in Verbindung bringt.
Das Milcheiweiß
Kuhmilch ist eines der am längsten bekannten Nahrungsmittelallergene. Bei Kindern z.B. ist die Darmschleimhaut noch nicht vollständig ausgebildet, bei Erwachsenen kann aufgrund eines Leaky Gut Syndroms die Darmschleimhaut durchlässig sein.
Die Proteine in der Milch spielen bei Autoimmunerkrankungen eine wesentliche Rolle, da sie eine ähnliche Membranstruktur aufweisen, wie z.B. die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse und vom Immunsystem unter gewissen Umständen nicht nur Milchproteine bekämpft werden können, sondern manchmal auch die körpereigenen Zellen. Dieses kann passieren, wenn die Darmschleimhaut angegriffen ist und Eiweißpartikel in den Körper gelangen, die nichts im Blut zu suchen haben. Eine mögliche Folge sind Abwehrmechanismen des Immunsystems, die zu Allergien oder Autoimmunerkrankungen führen können.
Alternativen zu Milch
Was nimmt man ins Müsli, statt Joghurt, wie mache ich eine weiße Soße, was nimmt man statt Butter oder Käse, wie mache ich Kakao? Mittlerweile gibt es eine Menge Alternativen zu Kuhmilch, die sehr lecker schmecken. Neben Hafermilch, Kokosmilch, Reismilch, Lupinenmilch wird häufig die Mandelmilch genutzt. Sie passt zu Müslis, Shakes und als Basis für Dessertsoßen, Salatdressings oder Sahnesoßen. Sie ist im Handumdrehen mithilfe eines Hochleistungsmixers selbst hergestellt.
Rezept – Mandelmilch
- 1 Handvoll Mandeln (oder 1-3 EL Bio-Mandelmus)
- 0,5 Liter Wasser
- 5 Datteln (bei herzhaften Gerichten 2 Datteln)