Laktose ist der Milchzucker in Milchprodukten. Im Dünndarm wird der Milchzucker in die beiden Einfachzucker Glucose und Galactose durch das Enzym Laktase gespalten, das von der Dünndarmschleimhaut gebildet wird. Die beiden Einfachzucker werden dann über die Darmschleimhaut ins Blut geschleust.
Menschen mit einer Laktose-Intoleranz leiden unter einem Laktase-Mangel, dadurch gelangt der Milchzucker „ungespalten“ in den Dickdarm und wird von den dort ansäßigen Darmbakterien zersetzt.
- Es kommt zu Gärprozessen. Es entstehen dabei Gase wie Methan, Wasserstoff und Kohlendioxid. Sie blähen den Darm auf und führen zu Schmerzen und Blähungen.
- Zudem hat Laktose die Eigenschaft, Wasser zu binden. Die Flüssigkeit, die normalerweise über den Dickdarm aufgenommen wird, verbleibt im Darm und es strömt vermehrt Wasser aus dem Gewebe in den Dickdarm. Es kommt zu Durchfall.
- Es entstehen bei der bakteriellen Zersetzung der Laktose organische Säuren wie Milchsäure, sie bewirken eine Verstärkung der Darmbewegungen (Peristaltik).
Alle drei Faktoren erhöhen den Druck im Darm und es kann zu folgenden Symptomen kommen:
- Starke Blähungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen bis hin zu Koliken
- Übelkeit
- Erbrechen
Formen der Laktose-Intoleranz
Man unterscheidet im Allgemeinen 3 Formen der Laktose-Intoleranz:
1. Erworbene Laktose-Intoleranz
Eine erworbene Laktoseintoleranz kann auftauchen, wenn die Zellen der Darmschleimhaut irritiert oder geschädigt sind . Sie können ihrer Aufgabe nicht mehr optimal gerecht werden und fahren die Laktaseproduktion zurück oder stellen sie ganz ein. Folglich können alle Faktoren, die den Darm beeinträchtigen, zu beliebigen Zeitpunkten im Leben eine Intoleranz auslösen. Ursachen für eine erworbene Laktose-Intoleranz können massive Stresssituationen , Antibiotikakuren, andere Intoleranzen, Magen-Darm-Infekte, eine Dysbiose oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein.
Folglich kann sich eine Laktose-Intoleranz auch wieder zurückbilden, wenn die Ursachen aus der Welt geschafft sind und ggf. der Heilungsprozess unterstützt wird.
FOODCAMP TIPP
Professionelle Darmsanierung, mithilfe dessen die Darmschleimhaut regenerieren kann und eine gesunde Darmflora aufgebaut wird, eine zeitweise strikte laktosefreie Ernährung sowie spezielle Nahrungsergänzungen, die den Heilungsprozess wirkungsvoll unterstützen können.
2. Normale Abnahme des Enzyms Laktase
Insbesondere Säuglinge verfügen normalerweise über ausreichend Laktase. Ab ca. dem 3. Lebensjahr nimmt die Laktaseproduktion bei dem Großteil der Weltbevölkerung stetig ab und führt bei vielen Menschen dazu, dass sie Laktose nicht mehr optimal verdauen können. Von Natur aus ist Milch eine Säuglingsnahrung. Sobald feste Nahrung gegessen werden kann, braucht der Säugling (ob Tier oder Mensch) auch keine Milch mehr.
Nur in Nordeuropa und den USA, wo viele Milchprodukte konsumiert werden, ist es im Laufe der Zeit zu einer Mutation gekommen und der Großteil der Bevölkerung bildet weiterhin Laktase. Bei ca. 10% jedoch nimmt die Produktion ab und es kommt zu einer „normalen“ Intoleranz.
3. Angeborene Laktose-Intoleranz
Hierbei handelt es sich um eine sehr seltene Form der Laktose-Intoleranz bereits im Säugingsalter. Das Baby verträgt nicht einmal die Milch der Mutter und reagiert auf geringste Laktosemengen. Diese Kinder müssen mit einer absolut laktosefreien Spezialnahrung ernährt werden.